Test: Sechs luxemburgische Biere im Vergleich

Einleitung:
Letztes Jahr gab es anlässlich des “Tag des deutschen Bieres” hier auf offenesblog.de einen Artikel samt Video und Biergewinnspiel. Carsten hatte damals sechs verschiedene Biere aus Luxemburg gewonnen und nun gibt es den dazu passenden Erfahrungs- und Testbericht.

(Alex)

Luxemburger Bier Set

So, da wären wir wieder. Ich möchte mich als erstes Mal ganz herzlich beim Alex bedanken, dass er so viel Geduld mit mir hat. Ich hatte letztes Jahr die Bier-Box gewonnen und es aufgrund von diversen Gegebenheiten nicht geschafft einen Artikel darüber zu schreiben. Da mich aber ein schlechtes Gewissen überkam, hatte ich ihn gebeten, mir ein weiteres Paket zuzusenden. Ein paar Tage später war es auch schon da und ich hatte am darauf folgenden Wochenende die sechs Sorten verköstigt. Einen ganz lieben Dank auch an meine Freundin, die mich tatkräftig und durstig unterstützt hatte.

3 Luxemburger Biere

Als Erstes hatten wir das Bofferding probiert. Gebraut wird es in der größten Brauerei Luxemburgs die aus einem Zusammenschluss der Brasserie Funck-Bricher und der Brasserie Bofferding besteht. Das Bofferding hat eine gelbliche Farbe mit weißem Schaum und einen normalen Alkoholgehalt von 4,8 Prozent. Der Schaum verging ziemlich schnell nach dem Einschenken. Vom Geruch her hatten wir etwas Nussiges erwartet, der Geschmack war aber süßlich, vanillig. Auffallend war der niedrige Kohlensäuregehalt, der wohl für den schnellen Schaumrückgang verantwortlich war. Wir vergeben 3/5 Punkten.

Das zweite Bier, welches wir probiert hatten, war das Battin Gambrinus. Dieses dunkelblonde Bier wird ebenfalls wie das Bofferding in Bascharage gebraut. Mit einem Alkoholgehalt von 5,2 Prozent ist es etwas stärker, welches sich auch in einem intensiveren Hefegeruch widerspiegelt. Vom Geschmack her ist es ebenfalls süßlich, fruchtig, nach hinten heraus dann aber leicht bitter. Ein Hauch von Zitrus scheint mit enthalten zu sein. Wie auch beim Bofferding ist wenig Kohlensäure enthalten, was aber keinen Einfluss auf den Bierschaum hat. Wir vergeben 3/5 Punkten, weil uns der Nachgeschmack nicht so gut gefallen hat.

Das letzte Bier an diesem Abend ist das Wëllen Ourdaller. Mit 6,5 Prozent war es das Stärkste der sechs Biersorten die unter die Lupe genommen wurden. Gebraut wird es in der Brauerei Cornelyshaff Heinerscheid. Beim Einschenken entfaltete sich schnell der angenehm süffige Geruch und man sah dem Bier den höheren Alkoholgehalt an. Trotz des niedrigen Kohlensäuregehaltes bildete sich eine normale, etwas dunklere Schaumkrone. Die dunkle Farbe kommt vom hohen Malzgehalt, der dem Bier seinen typisch süffigen, starken und malzigen Geschmack verleiht. Wir vergeben hier 2/5 Punkten. Etwas zu malzig, zu viel Alkohol und zu wenig Kohlensäure.

3 Luxemburger Biere

Am Samstagabend hatten wir unsere Bierverköstigung fortgesetzt und mit dem Diekirch Pilsener gestartet. Typische hellgelbe Farbe für ein Pilsener mit normalen 4,8 Prozent Alkoholgehalt. Das Diekirch bildete eine schöne weiße Krone beim Einschenken. Charakteristisch für das Diekirch ist der leckere Biergeschmack nach Roggen und Co. Es roch wie ein Pils, es schmeckte wie ein Pils – lecker! Gut gefallen hatte uns der höhere Kohlensäuregehalt. Das einzige Bier, welches einem deutschen Pils am nächsten kam und deswegen bekommt es 4/5 Punkten.

Weiter ging es mit dem zweiten Pilsener, dem Simon Pils welches seit 1824 in der Simon Brauerei in Wiltz gebraut wird. Ebenfalls wie das Diekirch, hat das Simon einen Alkoholgehalt von 4,8 Prozent und entfaltete beim Einschenken seinen tollen Pilsgeruch mit einer schönen weißen Krone. Die hellgelbe Farbe täuscht ein wenig den typischen Pilsgeschmack vor, denn das Simon schmeckte leicht malzig. Der leicht herbe Nachgeschmack ist aber gut und bringt dem Simon Pils glatt 5/5 Punkten. Einziger Kritikpunkt war, dass wir leider nur eine Flasche hatten.

Das letzte der sechs Biere war das Mousel, welches in der gleichnamigen Brauerei in Diekirch gebraut wird. Es hat einen Alkoholgehalt von 4,8 Prozent und gehört ebenfalls zu den Pilsener. Die Schaumbildung ist gut und er ist nicht sofort zusammengefallen. Das Mousel hatte ebenfalls einen leicht malzigen Beigeschmack. Auf dem Etikett stand etwas von Mais, welchen wir aber nicht herausschmecken konnten. Wir vergeben 2/5 Punkten weil das Mousel eigentlich nur Wasser mit wenig Geschmack war.

Fazit:
Das Diekirch hat meiner Freundin am besten geschmeckt. Wohl auch, weil es unserer Meinung nach den deutschen Bieren am ähnlichsten ist. Mein Favorit ist das Simon Pils. Der herbe und leicht malzige Geschmack sind genau mein Ding und ich würde am liebsten noch ein paar Flaschen bestellen.

Bleibt mir nur noch übrig Euch zu fragen, welches denn Eure Lieblingsbiersorte ist und ob auch Ihr Erfahrungen mit ausländischen Bieren habt? Vielleicht sogar mit einem der hier oben genannanten aus Luxemburg?

Und nun verabschiede ich mich mit einem Gepflegten: Wohl bekomms’!

(Carsten)

8 Comments

  1. Also wenn ich mich recht erinnere habe ich in Luxemburg das Gambrinus getrunken und war sehr zufrieden.
    Gruß
    Fulano

    25. Februar 2013
  2. Carsten said:

    Guten Morgen.

    Hallo Fulano, jeder hat einen anderen Geschmack und das ist auch gut so. Vielleicht sind unsere Geschmacksnerven einfach nur durch die deutsche Einheitsbruehe verdorben und wir wissen ein gutes Bier nicht mehr zu schaetzen.

    Ich hatte jedensfalls viel Spaß beim Verkoestigen.

    26. Februar 2013
  3. Das glaube ich. Ist ja auch ein toller Job :D
    Gruß
    Fulano

    26. Februar 2013
  4. Alex said:

    Hi Fulano und Carsten

    – Carsten, Danke für deinen Testbericht und es freut mich, dass es geschmeckt hat. Was den Geschmack angeht, sind wir quasi auf einer Wellenlänge! :)

    – Fulano, ja… mit dem Gambrinus bist du sicherlich nicht schlecht gefallen. Am häufigsten wird zwar wohl das Bofferding in Bars und Restaurants ausgeschüttet.

    Wohl bekomm’s! :)

    26. Februar 2013
  5. IZY said:

    Hi ich bin aus Luxemburg und deiner bewertung kann man nur zustimmen da ich aber im Norden vom land lebe trinke ich mehr Diekricher und simon im Süden schwört man auf Bofferding und Mosel was vom Geschmack her mehr an Wasser mit Farbstoff erinnert* :)

    29. November 2014
  6. Alex said:

    Moien IZY

    Herzlich Willkommen auf offenesblog.de und es freut mich zu lesen, dass ein luxemburger Leser das bestätigen kann, was Carsten oben im Artikel zu den luxemburger Bieren berichtet hatte.

    Danke dir und lass es dir schmecken – Prost! ;)

    2. Dezember 2014
  7. Harald said:

    Hallo,
    auf der Suche nach Simon Pils aus Wiltz bin ich auf diese Seite gestossen. Meine Frage:
    Wo kann man sich einen Karton Simon Pils, oder Bier Sortiment aus Lux.) schicken lassen.

    Es müsste nach Portugal gehen. Grund: Ein Lux. Freund hat bald Geburtstag und möchte unbedingt mal wieder ein Simon Pils trinken. Da er sehr krank ist möchte ich ihm die
    Freude machen.

    Danke und Gruss
    Harald/Carvoeiro Algarve

    11. Dezember 2014
  8. Alex said:

    Hallo Harald

    Herzlich Willkommen.
    Hast du es schon einmal auf folgender Kontaktseite der Brauerei versucht:
    http://www.brasseriesimon.lu/contact/
    So würde ich es machen – einfach eine Anfrage an sie schicken.
    Falls es nicht hilft, könnte ich notfalls einspringen.

    Beste Grüße.

    11. Dezember 2014

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