Sind Deos mit oder auch in Aluminium gefährlich?

Vor rund zwei Monaten hatte ich auf spiegel.de folgenden Artikel gelesen: Wir machen uns mal frei: Ein Leben ohne Alu-Deo.

Es geht um die gesundheitlichen Risiken des Aluminiums, welches sich in vielen Deos wiederfindet und der weiteren Frage, ob man denn darauf verzichten kann?

Nachdem ich diesen Artikel las, stellte sich mir aber erst einmal die Frage, ob es denn “nur” um Aluminium in Deodorants geht, oder auch um Deo-Sprays in Aludosen?

Daraufhin habe ich meinen Schrank im Bad geöffnet und nahm meinen langjährigen Begleiter von Axe heraus. Auf der Rückseite sind folgende Inhalte aufgelistet (in Englisch):

“Alcohol Denat., Butane, Isobutane, Propane, Parfum, Propylene Glycol, Polyaminopropyl Biguanide Searate, Alpha-Isomethyl Ionone, Citral, Citronellol, Coumarin, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Hydroxycitronellal, Limonene, Linalool.”

War ich zwar erst einmal froh, dass ich kein Aluminiumchlorid bei der Auflistung der Inhalte finden konnte, war ich doch ein wenig sprachlos, was ich mir denn da so seit Jahren unter die Achseln spraye. Denn die Inhalte hören sich für mich eher nach einem chemischen Experiment oder einer explosive Mischung an, als die eines harmlosen Männderdeos.

Doch eine Frage besteht auch weiterhin für mich: Wenn ich bei den Bestandteilen keinerlei Aluminium-Hinweis finden konnte, wie schaut es denn mit der Aludose aus, in der sich mein Deo-Spray befindet?

Jedenfalls wurde auch in den kommenden Wochen und Monaten in Zeitschriften, Internetseiten und auch im Fernsehen auf mögliche aber noch nicht bewiesene Risiken (wie Alzheimer, Brustkrebs…) hingewiesen.

Welche Alternativen gibt es zu sogenannten Alu-Deos?
Bevor ich mich auf die Suche nach alufreien Deodorants machte, machte ich zuerst einmal folgenden Selbstversuch: Eine Woche lang ohne jegliches Deodorant.
Ich bekam zwar weder komische Bemerkungen von meinem direkten Umfeld, noch sah man Schweißränder oder ähnliches, aber dennoch beendete ich den Versuch nach der einen Woche, da ich eine weitere oder es gar dabei belassen wollte ohne Deo durchs Leben zu gehen – nicht als meinen Weg in Betracht zog.

Wieso Aluminium (meist Aluminiumchlorhydratid) überhaupt in Deos benutzt wird, hat folgenden simplen Grund. Die Aluminiumsalze ziehen die Haut zusammen und verstopfen somit die Schweißporen. Dies bringt den gewünschten Effekt mit sich, dass man weniger schwitzt.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls anschließend in einen Supermarkt um dort nach geeigneten und alufreien Deos zu suchen. Ich wurde erschreckenderweise nicht fündig. Egal ob Nivea, Rexona oder viele andere nahmhafte Unternehmen… alle dort zu kaufenden Deo hatten Aluspuren. Bei der nächsten Gelegenheit stattete ich einem Drogeriemarkt einen Besuch ab. Auch dort stand ich vor einem vollbepackten Deo-Regal – wurde aber diesmal fündig.

Auf dem Deodorant findet man auf der Vorderseite gleich folgende, überzeugende Aussagen:
24h Wirkung, ohne Aluminiumchloride, mit Bio-Agaven- und Guaranaextrakt, Naturkosmetik und effektiver Schutz.

Ein Anfang, doch will ich mir auch die genauen Bestandteile des Deos anschauen und lese folgende Inhaltsangabe auf der Rückseite:

“Bio-Alkohol, Gereinigtes Wasser, Mischung ätherischer Öle, Zitronensäureester, Guaranaextrakt, Agavenextrakt, Polyglyercyl Laurat, Alkohol, Zitronensäure, ätherische Ölinhaltsstoffe.”

Dies klingt doch schon weitaus weniger explosiv und gefährlich als die oben aufgelistete Deo-Zusammensetzung und das Deo selbst befindet sich nicht mehr in einer Aluminiumdose, sondern einem Glasflakon.

Des weiteren werden sogar auf der Rückseite folgende Produktversprechen abgegeben:
Pflegekompetenz seit über 20 Jahren, Verzicht auf rein synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, Rohstoffe bevorzugt aus kontrolliert biologischem Anbau, Ohne Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis, Hautverträglichkeit dermatologisch bestätigt.

Was will man mehr? Na bei Deos haben zumindest folgende zwei Aspekte meist Priorität: Gefällt der Geruch? Hemmt das Deo das Schwitzen?
Ich muss zugeben, dass das alufreie Deo nicht ganz so gut und lange vor Schweiß schützt, aber für mich befindet es sich noch im Rahmen des tolerierbaren. Des weiteren ist auch der Geruch angenehm, wenn man von den ersten etwas intensiveren Minuten absehen kann.

Für mich jedenfalls hat sich der Wechsel gelohnt. Ich habe das Gefühl, dass ich meiner Gesundheit auf lange Sicht hin etwas Gutes getan habe. Der Natur habe ich ebenfalls einen Gefallen getan mit dem Wechsel von Aludose auf Glasflakon. Und es hat dazu beigetragen auch andere Produkte zuhause unter die Lupe zu nehmen, wo noch etliches andere Aluminiumhaltiges den Weg in den Mülleimer gefunden hat.

Und einen immer wiederkehrenden Tipp will ich auch Euch mit auf den Weg geben:
Tragt Eure Deos nie auf frisch rasierte Haut auf!

(Alex)

11 Comments

  1. Herr Hugo said:

    Also ich hab´im Moment 2 Deo´s im Bad stehen, ältere aheb ich letztens mal entsorgt.

    – das eine ist ein Roller in Plastik, da ist Alu drin.

    – das andere ist zum sprayen, in einer Alu-Dose und es ist Alu drin. Vor Kontakt mit kleinen Kindern, Augen und Intimbereich wird gewarnt.

    Zu letzterem wüßte ich eine (wahre) Anekdote, wie “gut gemeintes” ins Gegenteil umschlagen kann. Ist schon 23 Jahre her, Herr Hugo und eine Dame waren beteiligt.

    Die Dame ist…….aber schon lange mit einem Dermatologen verheiratet (der kam nach Herrn Hugo…). Ich erzähle die Anekdote aber nur auf Aufforderung – mir ist das nicht peinlich, Namen würden nicht genannt – aber hier gibt es weibliche LeserInnen, deren Befindlichkeit ich nicht verletzen möchte.

    21. Mai 2014
  2. Timotime said:

    Hey Alex,

    genau die selbe Geschicht habe ich kürzlcih auch erlebt.
    Irgendwo hatte ich das mit dem Aluminium aufgeschnappt und mich daraufhin im Netz schlau gemacht.

    Ich frage mich aber wirklich, wieso so etwas schädliches in unseren Deodorants vorhanden sein darf.
    Aber da ist es wohl genauso wie mit dem Antibiotika in unserem Fleisch – letzendlich interessiert es keinen.

    Und dann wundern sich die Leute noch, wieso wir alle krank werden.

    Immerhin gibt es jetzt durch besseres Deo eine Belastung weniger für meinen Körper. :)

    Beste Grüße

    21. Mai 2014
  3. Herr Hugo said:

    Hööör mal, Herr Alex – kurze Frage zur Blogtechnik:

    Kannst du nicht mal was installieren, um Schreibfehler in den Kommentaren etc. nachträglich verbessern zu können?

    In unserem Blog geht das ja nicht, weil wir auf WP.com sind – du müßtest es aber können?

    21. Mai 2014
  4. Felix said:

    Ich verwende aktuell ebenfalls noch ein Deo mit Aluminium, steige allerdings demnächst wieder um auf Axe, die verwenden offenbar kein Aluminium (mehr), worüber ich etwas gestaunt habe.

    21. Mai 2014
  5. Carsten said:

    Das ist ja gar. Ich mal so schlecht. Benutze selber schon seit mehreren Jahren Rexone und. In sehr zufrieden. Aber ich werde mal schauen was drin ist und. Ein nächsten Einkauf etwas durch die Regale suchen. Vielleicht finde ich ja etwas passenden.

    22. Mai 2014
  6. Alex said:

    Hi Herr Hugo, Timo, Felix und Carsten

    – Herr Hugo da hattest du eine 50/50-Chance doch beide Deos sind mit Alu, schade. Und zur Anekdote… von mir aus kannst du es bleiben lassen! ;)
    Da hier aber stets der Leser das letzte Wort hat, warten wir mal ab…
    Und zur Blogtechnik: Ist notiert, Danke – mal schaun!

    – Timo, so ist es. Heute geht es um Profit, um billige Angebote… dafür wird leider so einiges in Kauf genommen. Man will am liebsten gar nicht so recht wissen, was wo drin ist, sonst isst, trinkt und benutzt man gar nichts mehr! :-/

    – Felix, wie gesagt. Mein letztes Deo war von Axe – ohne Alu drin, aber halt in Aludose. Keine Ahnung, wie weit auch dies ungesund ist?!

    – Carsten, über Smartphone getippt oder diktiert? ;)
    Freut mich jedenfalls, dass der Artikel hier als Anregung genommen wird. Kannst auch gerne mitteilen, ob denn bei dir Alu drin ist oder nicht. Danke.

    Euch allen ein möglichst aluminiumfreies Wochenende!

    23. Mai 2014
  7. Herr Hugo said:

    Ich werde die Anekdote “sachlich entschärft” formulieren – in “Einzelteilen”. Schlauköpfe können dann schon die richtigen Schlüsse ziehen…

    1) Die nämliche Dame wollte sich besonders gut vorbereiten, als Herr Hugo ihr gesagt hat, was er vor hat. Deswegen ist sie ins (Hotel)Bad gegangen – Herr Hugo nicht, er hat also nicht gesehen, was sie da genau macht.

    2) Im späteren Ablauf hatte Herr Hugo einen übelbittermedizinischen Geschmack auf seiner Zunge.

    3) Wenn sich jemand Spray, das eigentlich zur äußerlichen Anwendung gadacht ist, in den Mund sprühen würde – es würde ähnlich schmecken.

    4) Es gibt ein lateinischen Wort, das mit “cuni…” anfängt, aber noch mehr Buchstaben hat.

    Wenn jemand meint, das solches peinlich ist, dem sage ich nur: das ist überhaupt nicht peinlich. Es war ein Mißgeschick – und Mißgeschicke passieren nun mal. Auch im zwischenmenschlichen Bereich.

    23. Mai 2014
  8. WobIntosh said:

    Die Frage ist einfach zu beantworten Nein. Das ist ein moderner Mythos und hat sich mittlerweile zu einer ernstzunehmenden Verschwörungstheorie entwickelt. Es gibt keine ernstzunehmenden Beweise für die These. Natürlich gilt auch hier “Die Dosis macht das Gift”, aber in den Dosen, in denen Aluminium in Alltagsgegenständen enthalten ist, stellt es definitiv keine Gefahr da.

    Wer keine Scheu vor längeren Texten hat, kann dazu den Artikel zum Film “Akte Aluminium” bei der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften lesen: http://blog.gwup.net/2013/08/05/angst-essen-verstand-auf-oder-die-akte-aluminium/

    25. Mai 2014
  9. Alex said:

    Hi Herr Hugo und WobIntosh

    – Herr Hugo, obwohl keiner explizit danach gefragt hat, Danke für deine – vor allem entschärfte – Anekdote.

    – WobIntosh, deshalb findest du im Artikel auch folgende Aussage “auf mögliche aber noch nicht bewiesene Risiken”. Dennoch ist es erschreckend was heutzutage überall in den verschiedensten Dingen zu finden ist. Ob wir es auf uns sprühen, eincremen oder auch essen oder trinken…

    Angenehmen und gesunden Wochenstart! ;)

    26. Mai 2014
  10. Sven said:

    Du könntest ja echt mal die Marke des Deos nennen, welches du jetzt verwendest. Das würde dem Rest ein wenig Suchzeit ersparen ;-)

    16. Juni 2014
  11. Alex said:

    Hi Sven

    Es ist aus dem DM-Markt.
    Falls dir das genügt, et voila!
    Falls du mehr wissen willst, gib nochmal kurz Bescheid dann hake ich nach. ;)

    Angenehmen und alufreien Dienstag.

    17. Juni 2014

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