Schön allein verkauft sich nicht!

Früher gab es des öfteren so kleine Lädchen, in die man förmlich eintauchen konnte. Es gab Design-Schmuckstücke, es gab Ausgefallenes, einfach Dinge die zum Alltag passen und zu begeistern wussten. Mit der Zeit wurde es allerdings immer schwieriger für solche persönlichen kleine Läden, da ganze Ladenketten, wie zum Beispiel die von Butlers, entstanden.

Das Flair dieser Läden kann zwar kein bisschen mit den alten, urigen, kleinen Lädchen mithalten, bieten jedoch mehr oder weniger das Gleiche an und meist noch – wegen der Massenware – zu günstigeren Preisen.

Da der Endverbraucher aber für sich meist den bequemsten und vor allem eben auch günstigsten Weg sucht, machen immer mehr private und persönliche Geschäfte zu und müssen den großen Handelsketten den Markt überlassen.

Doch hier ist nicht nur Klein gegen Groß das Problem, sondern eben auch die angebotene Ware.

Wer kennt es nicht. Man befindet sich in einem solchen Schnick-Schnack-Laden und denkt bei der auf Retro gemachten Cornflakes-Dose: Süß! Bei den besonderen Bilderrahmen: Genial! Bei dem urigen Geschirr: Tolles Design! Und so schlendert man durch den Laden, findet alles irgendwie toll und schön, aber… man braucht es nicht!

So las ich kürzlich in einem Schreiben eines kleines, privaten Ladens “dass die Resonanz von Anfang an positiv war. Viele Kunden in das Geschäft kamen. Die angebotene Ware den Leuten gefiel”. Doch verkauft wurde eben nur selten etwas. Und aus diesem Grund, trotz positiver Rückmeldung der Kundschaft, musste dieser Laden nun schließen.

Traurig, aber so kommen wir wieder zurück zum Titel dieses Beitrages: Schön allein verkauft sich nicht! Leider.

(Alex)

7 Comments

  1. Herr Hugo said:

    G.sD. ist so´n “altmodischer” Laden noch in meiner Nähe: die haben Lotto, Zeitschriften, Zigaretten, Fahrkarten für den ÖPNV, jede Menge Tinnef (grins). Und sie bestellen nur für mich meine Zigaretten- und Zigarillomarke.

    Anfangs/Monat hole ich mir immer den ganzen Zigavorrat, zwischendurch meine TV-Zeitschrift.

    8. Mai 2015
  2. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass die Geschäfte mit dem “Kleinkram” überleben. Damit meine ich jetzt nicht, wie bei Herrn Hugo, die Geschäfte für täglichen Bedarf sondern die von Dir beschriebenen Geschäfte mit Geschenkartikeln und “schönem Zeug”, das man wo hinstellen kann. Trotzdem scheinen viele dieser Geschäfte zu florieren. Wenn sie von mir leben müssten wären sie vermutlich alle schon pleite, ich bin beim Krimskrams-Einkaufen sehr zurückhaltend. ;-)

    11. Mai 2015
  3. Alex said:

    Hallo Herr Hugo und Andersreisender

    – Herr Hugo, ich befürchte dein G.sD. kann dann doch nicht wirklich mit den Lädchen mithalten, die ich hier meine! ;)

    – Andersreisender, ja… die Ladenketten, die dieses “schöne Zeug” verkaufen, überleben. Aber die richtigen, urigen und privaten Lädchen haben es da schon schwerer. Weil eben die Mehrheit, dich und mich inbegriffen, meist nur durch das Geschäft schlendert und sagt “Schön”, “toll”, “klasse”… nur kaufen tut man es am Ende doch nicht. Schön allein verkauft sich halt nicht – es muss praktisch sein!

    12. Mai 2015
  4. Mein G.s.D. (Gott sei Dank) Lädchen ist aber nur 200 m weg und sehr nützlich. Man kennt Herrn Hugo da und ich kenne die im Lädchen.

    12. Mai 2015
  5. Ja, sowas ist sehr sehr traurig.

    Ich versuche diese kleinen Läden zu unterstützen, indem ich -wenn ich die Wahl habe- im kleinen Geschäft einkaufe. Als HiFi-Fan ziehe ich die beim Elektronikkauf so oder so den kleinen Laden mit fachmännischer Beratung vor.
    Aber selbst Bücher kaufe ich lieber bei meiner Dorf-Buchdealerin – selbst wenn ich mal zwei Tage auf´s Buch warten muss.

    12. Mai 2015
  6. Stefan said:

    Das was du über Krimskramsläden schreibst stimmt soweit, lässt sich aber irgendwie auf den gesamten Einzelhandel übertragen.
    In Bonn hat vor wenigen Monaten der größte und bekannteste Schreibewarenladen geschlossen. Dort war es immer voll und die Leute haben auch kräftig was gekauft. Trotzdem scheint es nicht mehr gereicht zu haben, um die immensen Innenstadtmieten zu bezahlen. Vermutlich weil immer mehr potentielle Kunden sich nur beim Fachpersonal informieren und dann doch im Internet bestellen. An gleicher Stelle befindet sich jetzt irgend eine Geschäft einer großen Kette und die Innenstädte gleichen immer mehr der Nächsten, da sich überall die gleichen Namen wiederfinden.

    (In Hamburg ist es sogar noch schlimmer, dort wird gutlaufenden Wirtschaften an lukrativen Standorten der Mietvertrag gekündigt, weil Finanzinvestoren und Mietspekulanten das große Geschäft wittern. Dass mit sowas das Stadtbild verschandelt wird und der allgemeine Wert der jeweiligen Lage nach unten gezogen wird, ist den Herren letztlich egal.)

    Und um ehrlich zu sein, sind wir alle ja auch ein bisschen mitschuld. Wer hat nicht schonmal Preise im Internet verglichen, um festzustellen, dass der gleiche Artikel, ob nun zwingend benötigt oder nicht, teilweise im Netz 30-40% günstiger zu haben ist. Konkretes Beispiel: Ich habe letztes Jahr einen Trekkingrucksack für Reisen gekauft. Im gut sortierten Fachhandel konnte mir der Mitarbeiter auch nach mehrfachem Nachfragen und Verhandeln nur 10€ Rabatt geben, im Internet gab es das gleiche Modell 50€ günstiger. So gerne ich den lokalen Händler unterstützen würde und die gute Beratung wertschätze, war der große Preissprung dann irgendwie doch nicht zu rechtfertigen…

    15. Mai 2015
  7. Alex said:

    Hi Herr Hugo, Applejünger und Stefan

    – Herr Hugo, dass du dort einen bleibenden Eindruck hinterlassen hast, dass man sich an dich erinnert, glaube ich dir gerne! :D

    – Applejünger, das liest sich bei dir alles wie “der ideale Schwiegersohn”. Zu schön um wahr zu sein. Aber toll, wenn du es bei Käufen so angehst. Mir gelingt es ehrlich gesagt nicht immer. Amazon ist einfach zu praktisch! :-/

    – Stefan, wir sind definitiv mit dran Schuld. Bei allem. Egal ob es um die Läden geht. Oder auch ums Essen zum Beispiel (wir wollen wenig ausgeben, regen uns aber über die Chemie im Essen auf) und es gibt noch zig weitere Felder. Der Mensch ist eben von Natur aus lieber faul und wenn dann noch so Preisunterschiede auftauchen wie in deinem Fall, wer will da nicht 40-50 Euro sparen?! Ist doch nur menschlich.

    Guten Wochenstart Euch allen.

    18. Mai 2015

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