Hier bin ich nun, bei den “Blogoldies” . So alt fühle ich mir zwar noch nicht, aber vielen Dank an Alex, der die “Alten” erneut zusammenbringt, auf dass sie ihre Geschichten erzählen können. Zwar bin ich kein Urgestein, doch will auch ich meinen Beitrag leisten. Hier ist sie nun, meine Geschichte wie ich zum Bloggen gekommen bin.
Der Start
Angefangen hat es so ungefähr um die Jahre 1999/2000. Ich habe damals mit dem Wechsel zur Berufsschule eine Ausbildung als Informationstechnischer Assistent begonnen und das Internet wurde mehr und mehr zugänglich. Da ich aktiv in einem Counter-Strike Clan gespielt habe und wir von einer LAN-Party zur nächsten gezogen sind, benötigten wir natürlich auch eine Webseite. Eine tolle Webseite sollte es werden, eine großartige Webseite, auf der wir unsere Erfolge im Clan-Leben der Welt präsentieren konnten.
Mit zwei Freunden habe ich dann in Dreamweaver begonnen, meine ersten Webseiten zu erstellen. PHP steckte noch ein wenig in den Kinderschuhen und mit Perl hat sich einfach keiner ausgekannt. Die Webseite wurde in der Tat wirklich beeindruckend und wir haben viel Zeit und Geduld investiert. Leider haben wir dadurch unser Training in Counter-Strike vernachlässigt und große Erfolge haben wir nicht verzeichnen können. Egal! Mein Interesse am Internet und am Erstellen von Webseiten war geweckt.
Die erste eigene Domain
Ein wenig später, so im Jahre 2003, habe ich dann meine erste eigene Domain registriert. Unter infostand.net wollte ich dem Internet ein Forum bieten, in dem man sich austauschen kann. Einen Infostand sozusagen. Doch leider fehlte es damals an nötigem Elan und wohl auch an vorhandenen sozialen Netzwerken, sodass ich das Projekt irgendwann eingestellt habe.
Nach dem Forum habe ich mich dann mit Drupal und dem Betreiben eines Blogs beschäftigt. Zu der Zeit war ich auch schon tief in die Welt von World of Warcraft eingedrungen und der Inhalt des Blogs spiegelte dieses wider. Raids wurden kommentiert, Erfolge mit der Gilde gefeiert und Neuigkeiten rund ums Spielen veröffentlicht. Das hat Spaß gemacht, doch so wirklich passte die Domain irgendwie nie zum Inhalt. Ich beschloss also umzuziehen und unter darkdexter.de, meinem damaligen Spitznamen, neu anzufangen. Registriert hatte ich die Domain 2001 schon, aber nie aktiv genutzt.
Mit dem Höhenflug von Minecraft im Jahre 2009 sollte auch meine Chance kommen, mit meiner alten Domain unter neuem Namen neu anzufangen. Weil ich eben nicht mehr nur über World of Warcraft bloggen wollte, sondern auch über Minecraft und die viele andere Spiele. Ich habe sogar LetsPlay’s produziert und einen Teamspeak-Server betrieben. Den Teamspeak-Server gibt es heute immer noch, von den LetsPlay’s Gott sei Dank keine mehr. Auf dem Teamspeak-Server hängen wir ab und zu immer noch rum. Mit den gleichen Leuten wie vor 10 Jahren, was schon ziemlich cool ist. Aber ich schweife ein wenig ab.
Auf neuen Wegen
Dadurch, dass ich auch beruflich mehr und mehr mit dem Internet und dem Erstellen von Webseiten in Kontakt kam, wollte ich auch ein wenig weg vom Bloggen über Games. Ich wollte einen eigenen, etwas seriöseren Blog führen auf dem ich meine Meinung, meine Erfahrung mit technischen Dingen und interessante Links teilen konnte. Außerdem wusste ich ja noch nicht, wie das beruflich mal weitergehen sollte und ein persönlicher Internetauftritt fehlte auch noch. So bin ich dann zur Domain cbrueggenolte.de gekommen – die heute ein wenig heruntergekommen aussieht und dringend überarbeitet werden muss.
Gesagt, getan. Darkdexter.de wurde stillgelegt und nur noch für den Teamspeak-Server und einige wenige Dienste betrieben. Der Umzug mit dem Blog und allem anderen erfolgte recht schnell und so habe ich angefangen weniger über Games und mehr über mich zu bloggen. Bis dann das iPhone kam und alles anders wurde.
Auf großer Bühne
Mit dem Erwerb des iPhone 3G bin ich in die Apple Welt eingetaucht und so über Umwege bei Google+ auf die Apfelcheck-Community gestoßen. Hier entwickelte sich ziemlich schnell ein reges Interesse und nach nicht allzu langer Zeit, war ich ein Teil vom Apfelcheck-Team. Damals haben wir viele Reviews über iOS-Apps, aber vor allem über Games geschrieben. Die für mich neue Welt von Apple und Co. hat mich ermutigt mehr aus mir herauszukommen und noch mehr Beiträge zu schreiben. Das hat anfangs wirklich Spaß gemacht und führte sogar soweit, dass wir über 100 Folgen eines Podcasts produziert haben. Von den über 500 Beiträgen, Reviews und Tests auf apfelcheck.de gar nicht zu reden. Meinen eigenen Blog konnte ich ebenfalls hier und da etwas vorantreiben. Allerdings hat auch alles seine Schattenseiten und nach knapp zwei Jahren war irgendwie die Luft raus und ich bin ausgestiegen.
OffenesBlog.de
Irgendwann im Jahre 2011 glaube ich, bin ich dann auf offenesblog.de gestoßen. Ich weiß gar nicht mehr wie es dazu kam, dass ich Gastbeiträge geschrieben habe und irgendwann sogar mal als “Mitarbeiter” angestellt wurde. Für zwei ganze Jahre habe ich auf dem offenen Blog dies und jenes gemacht. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich mich an diese Zeit kaum erinnern kann.
Was mich aber besonders freut ist, dass die Artikel über Dänemark noch online sind. Auch, wenn leider die Bilder aus Imgur wohl verschwunden sein sollten. Damals war nun mal alles noch etwas anders.
Der eigene Blog
Ich war schon immer ein Tüftler und konnte nie aufhören am Design meines Blogs herumzufummeln und so sind über die Jahre viele verschiedene Designs entstanden. Mal ausführlich und pompös mit Gadgets, Widgets und Tag-Clouds, mal minimalistisch und mal bunt. Irgendwie habe ich selbst ein wenig den Überblick verloren, wie oft ich das Design gewechselt habe. In all den Jahren habe ich so häufig die Blogging-Software gewechselt, das viele teils gute Beiträge wohl verloren gegangen sind. Auch hat die Struktur der Links darunter gelitten, dass irgendwann wohl viele der Suchmaschinen aufgegeben haben.
Von Drupal zu WordPress über mynt wieder zurück zu WordPress. Ein Ausflug mit Jekyll und Hugo über Ghost wieder zurück zu WordPress. Danach mit einigem Hin und Her zu Bludit und erneut zu Ghost. Schlussendlich habe ich so oft gewechselt, dass ich ehrlich gesagt auch hier den Überblick verloren habe, wie oft ich gewechselt und welche Software ich im Laufe der Jahre verwendet habe.
Weil mir das alles zu umständlich wurde, habe ich im März dieses Jahres dann beschlossen, das ganze Durcheinander aufzuräumen. Das wollte ich nämlich letztes Jahr schon machen, doch war die Motivation nicht so hoch. Die meisten meiner Domains sind entweder abgeschaltet oder zeigen auf die eine Domain meiner Wahl: zn80.net!
Warum ich mich damals für zn80.net entschieden habe? So genau weiß ich das gar nicht mehr. Ich habe einfach was Kurzes und Einfaches gesucht. Etwas das mit mir zusammenhängt. Auch wenn es nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist, so habe ich einfach ein für mich wichtiges Datum genommen. Daraus ist dann der kurze Name entstanden.
Heute bin ich mit Hugo unterwegs. Hugo ist ein Generator für statische Webseiten. Aus vielen in Markdown geschrieben Dateien und ein paar Vorlagen erstellt er super schnell in wenigen Sekunden eine schicke Webseite. Ohne Schnickschnack, ohne Datenbank ohne PHP oder NodeJS. Der Quellcode liegt auf github.com und immer wenn ich einen neuen Beitrag schreiben will, lade ich einfach eine Datei hoch und der Blog wird automatisch generiert. Auch wenn es etwas gedauert hat, um das System so einzurichten, dass es funktioniert, bin ich sehr zufrieden damit.
Da ich im Laufe der Jahre viele Beiträge nicht migriert oder schlicht weg verloren habe, durchforste ich gerade das Internetarchiv und versuche den einen oder anderen alten Beitrag zu rekonstruieren. Das mache ich hauptsächlich für mich, denn einige der Beiträge möchte ich gerne aktualisieren. Mein Blog war eigentlich immer mehr oder weniger ein Sammelsurium an Informationen, die ich gerne für mich aufbewahren wollte. In der Form eines Blogs, damit auch andere etwas davon haben.
Hier und Heute
Ich bin schon ein wenig stolz, dass ich mit einigen Hochs und Tiefs so lange durchgehalten haben. Auch habe ich über all die Jahre so viele nette Menschen kennengelernt, die einem geholfen haben. Teils sind auch wirkliche Freundschaften entstanden, ohne das man sich jemals “in Echt” gesehen hat.
Ein Blog ist und bleibt auch immer ein Spiegel der Persönlichkeit. Er wächst über die Jahre mit einem mit und nicht nur der Blog, das Design und das Aussehen verändert sich, sondern auch wir selbst verändern uns und entwickeln uns weiter.
Ich habe gelernt wie ich bessere und schnellere Webseiten baue. Gelernt, was man mit Software machen kann und wie schön es ist, wenn Leser E-Mails schreiben und man sich über Wochen oder sogar Monate hinweg austauschen kann. Ebenfalls habe ich gelernt, mich eleganter auszudrücken, welches mir beruflich viel geholfen hat. Das Schreiben hat mir auch ab und zu geholfen, Dinge einfach mal loszuwerden. Allerdings schreibe ich private Dinge dann doch eher in ein Tagebuch und nicht auf meinen Blog. Denn, ein guter Blogger-Freund hat mal gesagt: “Du kannst über alles schreiben, nur nicht über die Familie. Und vor allem nichts Schlechtes!”
Einen großen Dank muss ich aber auch an Alex aussprechen. Ich glaube fast, wenn er mir damals nicht die Chance auf offenesblog.de gegeben hätte, ich wäre vielleicht nicht der begeisterte Blogger geworden, der ich heute bin. Aus diesem Grund kann ich wirklich nur jedem empfehlen: Fangt einen Blog an! Es ist einfacher als ihr denkt und wirklich kein Hexenwerk mehr! Ein Blog gehört Dir und keinem anderen und Du kannst über (fast) alles schreiben, was Du willst!
Viele liebe Grüße gehen natürlich auch an alle Blogger-Kolleginnen und -Kollegen raus. Über all die Jahre haben wir uns mehr oder weniger die Treue gehalten und uns gegenseitig ermutigt, weiterzuschreiben. Jeder hat mal seine Hochs und Tiefs. Einige haben aufgehört, einige machen noch heute tapfer weiter und schreiben, was die Tastatur hergibt. Ein erneutes Dankeschön nochmals an Alex, der viele Dinge in diesem unserem kleinen Blogging-Universum zusammenhält. Er hat es doch immer wieder aufs Neue geschafft, die Clique zu motivieren und sei es nur um die Weihnachtszeit mit dem Blog Adventskalender.
Der letzte Gruß aber geht raus an all die fleißigen Leser und Kommentatoren. Ihr seid das Brot und der Zucker den wir Blogger benötigen. Einige schreiben vielleicht nur für sich und dennoch freut es jeden, wenn ein netter Kommentar oder eine E-Mail von einem Leser reinkommt. Diese Wertschätzung ist manchmal mit nichts zu vergleichen. Vielen Dank!
Euer Carsten
Eine interessante Zusammenfassung über die Entwicklung der Blog-Technologie! Wenn man Dreamweaver noch kennt, ist man wirklich alt
LG Sabiene
Hallo zusammen! Danke Alex für die Veröffentlichung. Schön, dass man sich nah so langer Zeit noch wiederfindet.
Hallo Sabiene, ja ich bin schon etwas länger im “Geschäft”. Damals mit Dreamweaver und PHP hat es angefangen. Die Technologie ist seitdem wirklich stark vorangeschritten und es gibt mittlerweile so viele Frameworks und Web-Technologien das man da rasch auch mal den Uberblick verlieren kann. Aber das hast du wohl auch zu spüren bekommen haben. Ehrlich gesagt, ich habe es auch aufgegeben jedes neue Framework zu lernen. Es sind einfach zu viele und ich habe auch nicht mehr so viel Zeit wie früher mir das alle anzugucken.