Erste Hilfe: Unterkühlung – die zwei Stadien und was zu tun ist

Nachdem wir im letzten Erste-Hilfe-Artikel auf Verbrennungen und die Neunerregel eingegangen sind, kommen wir mit diesem Artikel zu einem neuen Themengebiet: Kälteschäden – wobei der heutige Artikel spezifisch auf Unterkühlungen eingeht.

Was ist eine Unterkühlung?
Man spricht von einer Unterkühlung, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen längeren Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion.

Was sollte man bei einer Unterkühlung vermeiden?
Schock, Vergiftungen, Alkohol- oder auch Drogeneinfluss können bei einem Patienten die Unterkühlung beschleunigen und sollte daher – wenn möglich – vermieden werden.

Es gibt zwei Unterkühlungsstadien.

Erstes Unterkühlungsstadium samt Erste Hilfe:
Im ersten Stadium versucht der Körper den Wärmeverlust mit der Produktion von Wärme auszugleichen, zum Beispiel durch das sogenannte Kältezittern. In der gleichen Zeit wird die Durchblutung der Körperoberfläche verringert, wodurch weniger Wärme über die Haut abgegeben wird. Der Betroffene befindet sich in diesem Stadium bei klarem Bewusstsein, nur Puls und Atmung sind gesteigert.

In einem solchen Fall, soll man den Betroffenen an einen warmen Ort bringen. Falls angebracht, nasse Kleidung abnehmen und idealerweise in eine Rettungsdecke (notfalls warme Decke) einwickeln. Achtung: bei einer Rettungsdecke stets die Goldseite nach außen und die Silberseite zum Patienten!

Zweites Unterkühlungsstadium samt Erste Hilfe:
Im zweiten Stadium kann der Körper den Wärmeverlust nicht mehr ausgleichen und die Körperkerntemperatur fällt unter 34 Grad. Das Kältezittern des ersten Stadiums stellt sich ein und Muskelstarre setzt ein. Puls und Atmung sind verlangsamt und der Blutdruck sinkt. Der Betroffene wird müde und anschließend bewusstlos. Wenn keine Hilfe herbeieilt, kann es im weiteren Verlauf zu Atem- und Kreislaufstillstand kommen.

In einem solchen Fall, sollte man schnellstmöglich den Notarzt kontaktieren, da die Wiedererwärmung durch einen Arzt vorgenommen werden sollte. Bevor der Notarzt eintrifft, soll man eigene Aufwärmversuche unterlassen, da der Körper sich sonst weiter auskühlen würde. Der Patient soll so wenig wie möglich bewegt werden und maximal zugedeckt werden. Man sollte stets den Puls und die Atmung kontrollieren und der Betroffene bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage gebracht werden.

Die Artikel der Kategorie “Erste Hilfe” verstehen sich als Art “Auffrischer” für diejenigen, die bereits einen Erste-Hilfe-Kurs erfolgreich abgelegt haben. Die hier gegebenen Informationen können in keinster Weise den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses ersetzen.

(Alex)

2 Comments

  1. Danke für diesen interessanten Erste-Hilfe-Artikel. Ich finde es gut diese Themen immer weider einmal aufzufrischen. :-) Goldseite bei der Rettungsdecke nach außen, Silber nach innen… nehme ich für mich auf jeden Fall mit!

    22. Februar 2016
  2. Alex said:

    Hi Andersreisender

    Ja, mit Gold und Silber, da suche ich auch noch nach einer Eselsbrücke! :)

    Freut mich jedenfalls, dass dir die kleine Auffrischung gut getan hat.

    Alles Gute.

    23. Februar 2016

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